Posttraumatische Belastungsstörung

—— „Das eingeständnis ist der Erste Weg zur Besserung“

Komplexe posttraumatische Belastungsstörungen findet man häufig bei stärker ausgeprägten traumatischen Kindheitserfahrungen, vor allem wenn die verletzenden Ereignisse früh begonnen haben, sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckten und von nahestehenden Menschen verursacht wurden, von denen das Kind abhängig war. Zu den bereits beschriebenen Symptomen der posttraumatischen Belastungsstörung kommen hier noch schwerwiegende zusätzliche Problembereiche dazu

Viele Menschen wurden in ihrer Kindheit emotional und körperlich misshandelt. Sie hörten unzählige negative und beschämende Worte, erlebten Ablehnung und Ausgrenzung, wurden mit Liebesentzug und Manipulation erzogen. Manchmal wurde ein Kind zum Partnerersatz, um die Bedürfnisse eines Elternteils zu erfüllen. Oftmals rutschten die Kinder in die Rolle des Sündenbocks, an dem der Erwachsene die eigene Wut und Unzufriedenheit ausgelassen hat. Häufig wurde das Kind geschlagen, getreten, manchmal eingesperrt oder schwer misshandelt. Nicht selten fanden sexuelle Übergriffe in der Familie oder im nahen Umfeld statt und das Wissen darüber wurde unter den Deckmantel des Schweigens gehüllt. Oft gab es finanzielle Probleme in den Familien. Manchmal kam noch hinzu, dass ein Elternteil alkoholkrank bzw. psychisch erkrankt war.

Solche oder ähnliche Ereignisse haben ein Leben über viele Jahre geprägt. Das Recht des Kindes auf Wohlbefinden ist auf ein Tiefstes missachtet worden. Die Kinder konnten sich weder wehren noch in Sicherheit bringen. Sie mussten ihr Schicksal still erdulden und erleiden. Hier ist wie unschwer zu erkennen ist, nicht nur das Leben erschüttert worden, sondern auch das Vertrauen in andere Menschen.

Nicht selten leiden Betroffene ein Leben lang an einem negativen Selbstbild und haben ein geringes Selbstwertgefühl. Häufig haben sie das Empfinden, keine Existenzberechtigung zu haben. Die Betroffenen gehen nicht gut mit sich um, sorgen nicht für sich und ihre Bedürfnisse. Sie haben Angst vor Kontrollverlust und Angst, sich jemandem anzuvertrauen. Oft haben sie die Empfindung, unwert und anders als alle anderen zu sein. Zudem werden Schuld-und Schamgefühle empfunden. Selten lassen sie sich auf tiefe Beziehungen ein. Oftmals kommen Probleme im Bereich der Sexualität hinzu. Viele leiden an Depressionen, fühlen sich wie “tot”, häufig kommt es zu Suizidgedanken.

Die Betroffenen haben das Gefühl, “nicht richtig da zu sein”. Sie sind unfähig, den Körper, Körperteile oder die eigenen Gefühle wahrzunehmen. Es fällt ihnen schwer, ihre Wut zu beeinflussen oder zu kontrollieren.

Viele haben auch ein ambivalentes Verhalten zu ihrem Körper. Auf der einen Seite spüren sie sich nicht richtig, andererseits haben viele körperliche Beschwerden, deren Ursache meist ungeklärt bleibt. Häufig klagen sie u.a. über Verspannungen der Muskulatur, Müdigkeit, Antriebsschwäche, Kraftlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Leistungsstörungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Scheiden- und Blasenentzündungen, Nierenerkrankungen, Atemnot u. ä.

Hinzu kommen häufig selbstverletzende Verhaltensweisen (wie z. B. Missbrauch von Drogen, Medikamenten oder Alkohol).

Wenn Sie solche oder ähnliche Problematiken schon über einen sehr langen Zeitraum haben, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jede noch so lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Gerne begleite ich Sie auf diesem Weg.

—— DER ERSTE SCHRITT

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